Wie lässt sich Politikunterricht offen, partizipativ und aktuell gestalten?

Meinen Politikunterricht habe ich lange Zeit als persönliches Spannungsfeld erlebt: Einerseits waren da die Themen des Buches und des Lehrplans, die es zu bearbeiten galt. Um es vorweg zu nehmen: All diese Themen haben ihre Relevanz. Auf der anderen Seite produziert unser gesellschaftliches Zusammenleben permanent Konflikte, Probleme und Fragestellungen, die es politisch zu bearbeiten gilt. Für mich war es schon immer jene Politik, die augenblicklich in aller Welt außerhalb des Klassenzimmers passiert, die mich besonders interessiert, die ich gerne im Unterricht thematisieren wollte.

Meine Strategie zur Lösung dieses Spannungsfeldes sah daher lange Zeit so aus, dass ich – immer wenn es passte – aktuelle Politik in meinen Unterricht integriert habe. Besondere politische Ereignisse haben hin und wieder auch mal ein oder zwei Stunden zugesprochen bekommen. Das war aber die Ausnahme, Vorfahrt genossen in aller Regel die Themen des Lehrplans. So hundertprozentig zufrieden war ich damit aber nie …

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Die Digitalisierung der Schulen – eine Dystopie

Die Digitalisierung erfasst immer mehr Schulen und sorgt an vielen Stellen für größere Umbrüche. Doch was davon wird bleiben? Welche Errungenschaften wollen wir beibehalten? Welche Konzepte setzen sich durch? Wie wird sich Lernen verändern? Welche Prinzipien wollen wir hochhalten, welche eher hinterfragen? Was ist wünschenswert und was nicht? All das sind Fragen, mit denen sich zahlreiche Akteure in der Bildungswelt zur Zeit auseinandersetzen. Ich bin davon überzeugt, dass Digitalisierung an Schulen gelingen kann. Was jedoch passieren kann, wenn wir die falschen Weichen stellen, zeigt das folgende Interview. Es ist rein fiktiv und wird es hoffentlich auch bleiben – es ist eine dystopische Betrachtungsweise.1

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Diagnose: Lernrückstände – Wie ein Begriff zum Problem wird

„Lernrückstände“ haben Konjunktur – zumindest in zahlreichen Beiträgen und Wortmeldungen zur Frage, welche Spuren die Corona-Pandemie in den Schulen hinterlassen hat und was getan werden muss. Seien es Programme seitens der Politik1, Forderungen von Verbänden2 oder Analysen in der Presse3, der Tenor ist oftmals der gleiche: Schüler:innen haben in der Pandemie ein bestimmtes Maß an Stoff verpasst, der noch dringend vermittelt werden muss. Geschieht dies nicht, drohen den Betroffenen Defizite, die sie kaum oder gar nicht mehr aufholen können. Durch den zunehmenden Gebrauch des Begriffs und seine Verbreitung in der öffentlichen Diskussion werden „Lernrückstände“ zum Narrativ.

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Wie kann Lernen in einer Kultur der Digitalität gelingen?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Diese Frage finde ich gar nicht so leicht zu beantworten und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob meine Antwort hierauf endgültig ist. Selbst während ich diesen Beitrag verfasse, verändert sich mein Blick hierauf nochmals. Wichtig erscheint mir zunächst zu klären, was ich unter Lernen verstehe. Bei all der Vielschichtigkeit und Komplexität des Themas bin ich mir zumindest sicher, dass Lernen in einer Kultur der Digitalität in jedem Fall selbstbestimmtes Lernen sein sollte.

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